In der Schweiz eskaliert ein Streit, der eigentlich banal klingt – doch in den Gemeinden sorgt er für hitzige Diskussionen: Sollen Mädchen und Jungen künftig dieselben Toiletten benutzen? Besonders in Opfikon ZH entzündet sich die Debatte an einem geplanten „Unisex-WC mit drei Kabinen pro Etage“, das im Zuge einer Schulmodernisierung eingeführt werden sollte. Wie Blick berichtet, formierte sich dagegen eine Petition mit über 700 Unterschriften. Die Forderung: Geschlechtergetrennte WCs müssen bleiben.
Die Behörden argumentieren mit Platzmangel. Ein neuer Lift frisst Raum, deshalb habe man sich „aus rein baulichen Gründen“ für Unisex-Kabinen entschieden. Dass diese Begründung kaum jemand überzeugt, zeigt die Wucht des Widerstands. Eltern sprechen von fehlender Privatsphäre, Schamgefühl und der Frage, wie insbesondere jüngere Mädchen sich in solchen Situationen fühlen sollen.
Währenddessen schieben andere Gemeinden längst Fakten: Zürich schreibt bei Neubauten ein Drittel geschlechtsneutrale WCs vor, Basel geht mit seinem Reglement „Trans macht Schule“ noch weiter und verlangt Toiletten „für alle Geschlechter“. In Monthey im Wallis soll ein neues Primarschulhaus sogar ausschließlich mit Unisex-Toiletten ausgestattet werden – auch dort regt sich Widerstand.
Die Entwicklung zeigt eines: Der Kulturkampf erreicht das Klassenzimmer. Während Behörden Inklusion betonen, geht es vor Ort oft um etwas anderes – nämlich darum, ob man Schülern den letzten geschützten Raum nimmt, der bisher frei von Ideologie war.



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