Während Politik und Medien von „Werten“ sprechen, sendet die Hisbollah ihre Propaganda weiter ungestört nach Europa – auch nach Österreich. Das zeigt ein neuer Bericht der Dokumentationsstelle Politischer Islam (DPI). Der islamistische Sender Al-Manar verbreitet offen antisemitische, israelfeindliche und antiwestliche Inhalte, trotz jahrelanger Verbote und Terror-Einstufungen.
Der militärische Arm der Hisbollah gilt in der EU als Terrororganisation. In Österreich sind ihre Symbole seit Jahren verboten. Doch im Internet läuft die Propagandamaschine weiter – professionell, mehrsprachig, global erreichbar. Erst Ende 2024 griff Deutschland durch und ließ Al-Manar sperren. Österreich? Schweigt. Sperrt nicht. Greift nicht ein.
Der Bericht macht deutlich: Die Hisbollah nutzt Europa gezielt als ideologisches Hinterland. Über Medien, soziale Netzwerke und sogenannte „alternative Plattformen“ werden Narrative verbreitet, die Israel dämonisieren, den Westen delegitimieren und antisemitische Stereotype salonfähig machen. Tarnbegriffe wie „Widerstand“, „Gerechtigkeit“ oder „Befreiung“ dienen dabei als Verpackung für eine knallharte islamistische Ideologie.
Besonders perfide ist die Strategie, gezielt Anschluss an linke und antiimperialistische Milieus zu suchen. Dort, wo sonst gegen „Kapitalismus“ und „Kolonialismus“ demonstriert wird, findet Hisbollah-Propaganda offene Ohren. Gemeinsamer Nenner: Israel-Hass und Westverachtung. Der Schulterschluss funktioniert – auch in Europa.
Österreich taucht im Bericht nicht zufällig auf. Verfahren gegen Hisbollah-Mitglieder, Weiterverbreitung einschlägiger Inhalte durch Aktivisten und Vereine sowie digitale Vernetzung zeigen: Die Szene ist klein, aber aktiv. Und sie agiert unter dem Radar – geduldet durch politische Passivität.
Nach militärischen Rückschlägen im Nahen Osten und dem Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah verlagert die Organisation ihren Fokus zunehmend nach Europa. Weniger Raketen, mehr Propaganda. Weniger Front, mehr Einflussarbeit. Wer glaubt, das gehe Österreich nichts an, verkennt die Realität.
Der DPI-Bericht ist eine Warnung. Doch Warnungen allein stoppen keine Propaganda. Solange islamistische Hetzsender frei empfangbar bleiben und ideologische Netzwerke unbehelligt arbeiten können, ist das Gerede von „wehrhafter Demokratie“ nichts weiter als eine hohle Phrase.



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