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Erstes Todesurteil in Tunesien wegen „Verbreiten falscher Nachrichten“ und Kritik an der Regierung

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Ein Strafgericht im Gouvernorat Nabeul hat am Mittwoch, dem 1. Oktober 2025, den einfachen Arbeiter Sabir (Saber) Schoschan – online unter dem Pseudonym „Qais al-Taïs“ unterwegs – wegen Facebook-Einträgen zum Tode verurteilt. Vorgeworfen werden ihm u. a. „ein grausiger Akt gegen den Präsidenten“, der „gezielte Angriff auf die Ordnung des Staates“ und das „Verbreiten falscher Nachrichten“ über einen Amtsträger. Die Verteidigung kündigte umgehend Berufung an. Details zum Verfahren verweigerten Gericht und Staatsanwaltschaft – doch die Empörung in den Netzwerken kocht, berichtet die tunesische Nachrichtenagentur Arabesque

Schoschan stammt aus einer abgelegenen Gegend im Nordosten des Landes, schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch und hat drei Kinder. Der Anti-Terrorismus-Behörde hatte den Fall zuvor abgegeben – mangels „terroristischer“ Einstufung – erst die Strafkammer der ersten Instanz in Nabeul griff zu und fällte das nächtliche Urteil. Seitdem sitzt der Mann in Haft, seine Anwälte haben die Berufung bereits in Gang gesetzt. Es wäre das erste Todesurteil seit der Verschärfung der Gesetze zur Einschränkung der Meinungsfreiheit durch Präsident Saied.

Die Kritik aus westlichen Demokratien – falls sie überhaupt geäußert wird – dürfte sehr verhalten ausfallen. Aus Gründen!

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