Laut einem aktuellen Video des KI-Kanals Everlast AI befindet sich das Internet nicht mehr im Wandel, sondern bereits im Zerfall. Ursache ist nicht etwa eine Abschaltung oder staatliche Zensur, sondern eine massive Überflutung mit KI-generierten Inhalten, Bots und künstlicher Aufmerksamkeit, die den digitalen Raum zunehmend unbrauchbar machen.
Bereits heute stammen laut Studien mehr als 50 Prozent des gesamten Internet-Traffics nicht mehr von Menschen, sondern von automatisierten Programmen. Texte, Kommentare, Likes, Follower, Videos – alles wird massenhaft von Maschinen erzeugt. Was als „Dead Internet Theory“ jahrelang als Verschwörung abgetan wurde, entwickelt sich nun messbar zur Realität.
Besonders sichtbar wird das auf Plattformen wie X (Twitter), Instagram oder TikTok. KI-Bots interagieren dort miteinander, kommentieren sich gegenseitig und generieren Reichweite, ohne dass echte Nutzer beteiligt sind. Selbst verifizierte Accounts entlarven sich inzwischen durch typische ChatGPT-Fehlermeldungen oder standardisierte KI-Antworten. Das Netz simuliert Aktivität, während echte Menschen immer mehr zur Minderheit werden.
Gleichzeitig explodiert die Menge an Inhalten. Hunderttausende Stunden Videomaterial werden täglich hochgeladen, Millionen Kurzvideos fluten die Feeds. Nicht Information ist knapp, sondern Aufmerksamkeit. Diese wird zur eigentlichen Währung des digitalen Zeitalters. Plattformen verdienen Milliarden nicht mit Wahrheit oder Qualität, sondern mit der möglichst langen Bindung der Nutzer – egal womit.
Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung ist die Hyper-Personalisierung. Inhalte werden nicht mehr nur gefiltert oder empfohlen, sondern für jeden Nutzer individuell erzeugt. Zwei Menschen sehen nicht mehr dieselben Nachrichten, dieselben Meinungen oder dieselbe Realität. Eine gemeinsame Faktenbasis verschwindet. Wahrheit wird relativ, individuell und beliebig formbar.
Meta plant bereits Millionen KI-Profile auf Facebook und Instagram. Virtuelle Influencer mit künstlichen Gesichtern, Stimmen und Lebensläufen erzielen heute schon Millionenreichweiten und Werbeeinnahmen. Der Markt für KI-Influencer soll sich von wenigen Milliarden auf über 170 Milliarden Dollar vervielfachen. Menschen konkurrieren nicht mehr miteinander, sondern mit Maschinen, die rund um die Uhr Inhalte produzieren.
Als nächste Eskalationsstufe beschreibt das Video die sogenannte Agentenökonomie. Persönliche KI-Agenten sollen künftig einkaufen, buchen, vergleichen und Entscheidungen treffen – nicht mehr für Menschen sichtbar, sondern direkt mit anderen Maschinen. Das Internet wird dabei zunehmend für KI optimiert, nicht mehr für menschliche Nutzer. Webseiten, Suchmaschinen und Shops werden zu Schnittstellen für Algorithmen.
Am Ende steht eine Spaltung des Internets in zwei Welten: eine laute, künstlich aufgeblähte Oberfläche für Menschen – und eine effiziente, unsichtbare Maschinenwelt, in der KI-Agenten untereinander handeln, verhandeln und entscheiden. Wer sich nicht anpasst, verschwindet aus der digitalen Wahrnehmung. Wer früh versteht, wie diese Systeme funktionieren, verschafft sich einen massiven Vorteil.
Das Internet stirbt nicht mit einem Knall. Es erstickt leise an KI-Müll, Simulation und personalisierten Echokammern – während viele noch glauben, es sei alles wie früher.



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