Eine neue Studie, auf die die Umwelt- und Verbraucherorganisation diagnose:funk am 16. Dezember 2025 hinweist, schlägt Alarm: Bereits alltägliche Bluetooth-Strahlung kann die Gehirnentwicklung ungeborener Kinder massiv stören. Untersucht wurden gezüchtete Gewebestrukturen der menschlichen Großhirnrinde – mit erschreckenden Ergebnissen.
Die Forscher setzten sogenannte kortikale Organoide, dreidimensionale Mini-Gehirnstrukturen aus menschlichen embryonalen Stammzellen, über Wochen hinweg einer Bluetooth-Dauerbestrahlung aus. Die Strahlungsstärke lag mit 2,5 mW/m² deutlich unter dem, was im Alltag durch Smartphones, kabellose Kopfhörer oder Bluetooth-Lautsprecher üblich ist. Dennoch blieben die bestrahlten Gewebestrukturen signifikant kleiner als unbehandelte Vergleichsproben. Unter dem Mikroskop war die Unterentwicklung klar sichtbar.
Noch gravierender: Die neuronalen Stammzellen entwickelten sich nicht normal weiter. Wichtige Genfunktionen waren gestört – einige deutlich vermindert, andere überaktiv. Genau solche Fehlregulationen gelten als typische biologische Marker für Autismus-Spektrum-Störungen. Die bestrahlten Organoide zeigten entsprechend charakteristische Veränderungen, wie sie aus der Autismus-Forschung bekannt sind.
Die Studie wurde von Wissenschaftlern aus sechs US-amerikanischen Forschungseinrichtungen durchgeführt, darunter Universitäten wie Yale, Colorado und Minnesota. Bestrahlt wurden die Zellkulturen zwischen dem 10. und 70. Tag der Entwicklungsphase – also genau in dem Zeitfenster, in dem sich aus gleichförmigen Stammzellen spezialisierte Nervenzellen ausbilden. Je länger die tägliche Bestrahlung dauerte, desto gravierender fielen die Schäden aus: unregelmäßige Oberflächen, verlangsamtes Wachstum und tiefgreifende genetische Fehlsteuerungen.
Die Forschenden kommen zu einem klaren Ergebnis: Funkstrahlung beeinflusst die Entwicklung von Hirn-Organoiden bereits in einem sehr frühen Stadium. Diese Befunde wurden zusätzlich an neuronalen Stammzellen von Rhesusaffen bestätigt. Da Organoide auch zur Untersuchung der Wirkung von Alkohol oder Nikotin auf das ungeborene Gehirn eingesetzt werden, ist die Aussagekraft für die menschliche Entwicklung hoch.
Für diagnose:funk ist der Befund eindeutig. Vorsitzender Jörn Gutbier spricht von einer weiteren wissenschaftlichen Bestätigung dessen, was bereits hunderte Mobilfunk- und WLAN-Studien nahelegen: Funkstrahlung wirkt biologisch – und zwar weit unterhalb der geltenden Grenzwerte. Die Entwicklung des Gehirns werde schon im frühesten Stadium gestört, während Politik und Behörden weiterhin beschwichtigen.
Die Organisation fordert Bundesdigitalminister Karsten Wildberger und Bundesumweltminister Carsten Schneider auf, endlich Konsequenzen zu ziehen: Aufklärung der Bevölkerung statt Funkverharmlosung, Minimierung der Strahlenbelastung statt Ausbau um jeden Preis. Während kabellose Technik längst bis ins Babyzimmer vorgedrungen ist, wachsen die Hinweise auf schwerwiegende Risiken – besonders für die Schwächsten, die sich nicht schützen können.
Quelle: diagnose:funk, Pressemitteilung vom 16.12.2025.



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