Kaum zwei Wochen nach unserer ersten Berichterstattung über die schockierenden Enthüllungen rund um SOS-Kinderdorf-Gründer Hermann Gmeiner → hier nachlesen, erschüttern nun neue Vorwürfe die Organisation.
Wie die Kronen Zeitung berichtet, wurde die Leitung des SOS-Kinderdorfs Altmünster in Oberösterreich vorläufig freigestellt. Grund seien Aussagen eines Betroffenen, der von körperlichen Übergriffen und entwürdigenden Situationen in den 1980er- und 1990er-Jahren berichtet. Auch von einem sexuellen Übergriff im Umfeld der Einrichtung ist die Rede.
Demnach geht es um drei Personen, darunter zwei ehemalige Betreuer, gegen die bereits andere Fälle bekannt waren, sowie die aktuelle Standortleitung, der unsachgemäßer Umgang und vereinzelte körperliche Übergriffe vorgeworfen werden.
SOS-Kinderdorf betont, die Freistellung sei eine Standardmaßnahme, um eine „unabhängige Prüfung“ zu ermöglichen. Es gelte die Unschuldsvermutung. Gleichzeitig wurde dem Betroffenen Unterstützung und die Teilnahme am Opferschutzverfahren angeboten.
Brisant: Laut interner Aktenlage gab es bereits in früheren Jahrzehnten weitere anerkannte Missbrauchsfälle, die jedoch mit fragwürdigen Konsequenzen wie „einvernehmlichen Trennungen“ beendet wurden.
Nach den Enthüllungen um den Gründer Gmeiner selbst weitet sich der Skandal nun immer weiter aus – und stellt die Frage, ob das angeblich „sichere Zuhause“ für Kinder in Wahrheit über Jahrzehnte ein Ort des Schweigens war.
Quelle: Krone.at


