Links gewinnt, weil rechts schläft – Wilders erlebt den holländischen Kater

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In den Niederlanden ist wieder alles anders. Rob Jetten, linksliberaler Musterknabe mit Dauerlächeln, hat Geert Wilders bei der Wahl eiskalt erwischt. Der Rechtspopulist, gerade noch als Königsmacher gefeiert, steht plötzlich da wie ein Tourist im Nebel von Amsterdam.

Die Medien jubeln, die EU atmet auf, und Brüssel stößt leise an: Noch mal davongekommen. Man schwärmt von „neuer Stabilität“ und „moderner Progressivität“. Übersetzt heißt das: Die alten Strippenzieher behalten die Kontrolle, der Wähler darf weiter träumen.

Jetten, einst Klima-Minister und Grünenfreund mit EU-Emblem im Herzen, verspricht „Einigkeit und Toleranz“. Klingt gut, riecht nach Agenda. Wilders dagegen redet noch von Grenzen, Realismus und niederländischer Identität – also von Dingen, die man in Talkshows lieber meidet.

Das Establishment reibt sich die Hände. Wilders hat zwar Wähler, aber keine Freunde in den richtigen Etagen. Und so wird aus dem politischen Erdbeben von gestern über Nacht eine kleine Erschütterung im Regierungspalast.

Die Moral der Geschichte? Wer zu oft vom Aufbruch redet, wacht irgendwann im alten System auf – diesmal mit Tulpen und EU-Fahne auf dem Tisch.

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