Sanitätspanzer / Foto: O24

Kriegspropaganda im Tarnanzug: Reservistenverband schürt Angst mit Schockzahlen

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Berlin – „Das klingt jetzt brutal“ – und genau so soll es wohl auch klingen. Mit apokalyptischen Szenarien von 1000 toten oder schwerverletzten Soldaten pro Tag will der Chef des Reservistenverbandes, Patrick Sensburg (CDU), offenbar nicht nur wachrütteln, sondern die Bevölkerung auf Kriegsbereitschaft trimmen, wie n-tv berichtet.

Statt über Diplomatie, Entspannung oder Friedenspolitik zu reden, wird der Krieg plötzlich zur „Planungsgröße“. Der Feind steht fest, die Zahlen sitzen tief – und dienen einem Zweck: Angst. Sensburg fordert die Wiedereinführung der Wehrpflicht, verweist auf NATO-Vorgaben und rechnet kühl mit täglichen Verlusten, als wäre der Untergang bereits eingepreist. Solche Aussagen sind kein Zufall, sie sind Teil einer gefährlichen Rhetorik, die aus Vorbereitung eine moralische Pflicht und aus Militarisierung ein Gebot der Vernunft macht.

Während der Bürger verunsichert wird und sich fragt, ob er bald selbst eingezogen wird, festigt sich das alte Muster: Erst Angst erzeugen, dann Zustimmung organisieren. Und während Sensburg vom „Tod, Leid und Elend“ spricht, wird genau dieses Leid zur Rechtfertigung benutzt, um es – paradoxerweise – vorzubereiten. Propaganda im Tarnanzug.

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