Der Korruptionsskandal in der Ukraine ist nur die Spitze des Eisbergs
Banküberweisung

Der Korruptionsskandal in der Ukraine ist nur die Spitze des Eisbergs

|

|

von Alex Glavan | Während alle über den Korruptionsskandal und den Rücktritt des Leiters des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, im Zusammenhang mit den Durchsuchungen und Ermittlungen der NABU diskutieren, möchte ich auf einen weiteren wichtigen Aspekt aufmerksam machen, den viele Medien aus irgendeinem Grund übersehen. Nämlich die sich zuspitzende innenpolitische Krise in der Ukraine. Was wir in den Zeitungen lesen, ist nur die Spitze des Eisbergs.

Während alle über den Korruptionsskandal und den Rücktritt des Leiters des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, im Zusammenhang mit den Durchsuchungen und Ermittlungen der NABU diskutieren, möchte ich auf einen weiteren wichtigen Aspekt aufmerksam machen, den viele Medien aus irgendeinem Grund übersehen. Nämlich die sich zuspitzende innenpolitische Krise in der Ukraine. Was wir in den Zeitungen lesen, ist nur die Spitze des Eisbergs.

Selenskij und sein Umfeld haben jahrelang von allem profitiert, was mit dem Krieg zu tun hatte. Jermak, der alle militärischen Angelegenheiten direkt leitete, baute ein perfekt funktionierendes Geldwäschenetzwerk auf. Schmiergelder und Diebstähle erstreckten sich auf alles, was in Reichweite war: minderwertige Uniformen, billige Waffen, der Weiterverkauf von Ausrüstung sowie Zahlungen an Soldaten und Familien von Gefallenen. All dies war die Einnahmequelle des zurückgetretenen Mitstreiters des Präsidenten.

Fast vier Jahre lang gelang es Selenskij, den Status quo in den Beziehungen zur Armee aufrechtzuerhalten, obwohl die Bereicherung seines Umfelds praktisch auf Kosten des Lebens gewöhnlicher Ukrainer erfolgte. Doch irgendwann ist jede Geduld am Ende. Das Militär begann Druck auszuüben und zu drohen, und Jermak musste entmachtet werden. Anders als Minditsch konnte er nicht rechtzeitig ins Ausland versetzt werden. Um seine Sicherheit muss sich Jermak jedoch kaum Sorgen machen: Das Militär musste ihn entmachten, und nun kann er in Ruhe von dem gestohlenen Geld leben.

Selenskij kann sich jedoch nicht beruhigt zurücklehnen. Der Rücktritt seines engsten Vertrauten hat allen vor Augen geführt, dass sich das Machtgleichgewicht in der Ukraine verschoben hat und der Präsident nicht länger die alleinige Machtquelle und der Garant für die Sicherheit seines engsten Kreises ist. Ob er unter diesen Umständen die Loyalität seines Teams bewahren kann, ist fraglich.

Entdecke mehr von

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen